In der Hannoverschen allgemeinen Zeitung war vor einigen Tagen ein Interview abgedruckt mit dem amerikanischen Evolutionsbiologen Richard Dawkins. Daraufhin habe ich mir die zu diesem Artikel eingegangenen Leserbriefe angesehen und mich sehr darüber gewundert, dass sie von Christen stammten, die eine sehr intolerante Haltung gegenüber der Meinung von Richard Dawkins zeigten.
Zugegeben, es ist natürlich schwer zu beurteilen, ob die von der "Allgemeinen" ausgewählten Leserbriefe eine Mehrheitsmeinung darstellen, denn letzten Endes kann man mit der Art der Auswahl von Leserbriefen auf einen Artikel auch eine Meinungsfälschung vornehmen.
Sicherlich ist es von mir voreingenommen und naiv zu glauben, dass Christen, was die Toleranz gegenüber anders Denkenden betrifft, toleranter seien als die Islamisten. In diesen Leserbriefen jedenfalls war nicht viel von Toleranz zu spüren.
In einem Punkte halte ich es auf jeden Fall mit Richard Dawkins; Glaube lässt keine Veränderung zu.
Nun ändert sich aber alles auf dieser Welt stündlich, täglich. Täglich gewinnen wir auch neue Erkenntnisse und die Frage für mich ist: Wie können wir sie in den Glauben einfließen lassen?
Antwort: Garnicht, denn der Glaube lässt ja eine Veränderung nicht zu, er ist eine in sich verhärtete Struktur, er spaltet und polarisiert bis tief in die Familien und die Völker, und damit dürfen wir uns nicht abfinden.
Das einzig Unabänderliche, und somit für uns nicht diskutierbare in diesem Universum, sind die Gesetze nach denen es existiert.
Wenn wir den Gottesbegriff gleichsetzen würden mit den unabänderlichen Gesetzen des Universums dann wäre, entsprechend der soeben gemachten Feststellung, der Gottesbegriff nicht diskutierbar.
Das wäre dann beispielsweise der Gott den Richard Dawkins gemeint haben könnte, als er sagte:
Ich bin schon einen Gott weiter.
Verglichen mit diesem "universellen Gott", ist der Gott, mit dem wir im Augenblick hadern, ein Kindergartengott.