Samstag, 29. August 2009

Wahlgeplänkel

Die Politiker nutzen die Möglichkeit schwierige Situationen mit schönen Reden zu lösen und machen gleichzeitig unmögliche Versprechen, für deren Nichteinlösung sie höchst selten zur Rechenschaft gezogen werden.


Wahlgeplänkel


Da es so viele Definitionen und Erklärungen des Begriffes "Politik" gibt, bleibt mir nichts anderes übrig, als nach einer eigenen Definition zu suchen und komme zu dem Schluss das:

Mithilfe Der Politik die demokratisch gewählten Parteien unter Einsatz der ihnen von den Wählern gegebenen Machtmittel den Staat vor der Gefährdung von außen und innen schützen sollen. Sie sollen die innere Gerechtigkeit der gesellschaftlichen Strukturen herstellen, befrieden und erhalten und dafür sorgen, dass keiner seiner Bürger ein menschenunwürdiges Leben erdulden und führen muss. Der Staat sollte alle Mittel einsetzen um das allgemeine Wohl seiner Bürger zu erhalten und zu fördern. Der Staat sollte die Freiheit der Entfaltung begrenzen, wenn sie auf Kosten Dritter geht.

Zurzeit ist Wahlkampf. In solchen Zeiten wird sehr gerne das Wort "Friede" in den Mund genommen und gleichzeitig spricht man von "Wahlkampf". Und etwas anderes ist es wohl auch nicht. Ich sehe nur, wie die Parteien versuchen sich gegenseitig in die Pfanne zu hauen, ihre gegnerischen Kandidaten in ein schlechtes Licht zu setzen.
Es werden Versprechungen gemacht, die Worthülsen gleichen und sehr oft verantwortungslos sind, weil sie mit großer Wahrscheinlichkeit nicht durchführbar sind.
Indem man anderen den unredlichen Umgang mit Steuergeldern unterstellt, will man die eigene Redlichkeit herausstellen, um dann am Ende wieder von der Gegenpartei bei einer anderen finanziellen Fragwürdigkeit ertappt zu werden. Interessant ist auch, dass man die Gegenpartei zum Gegner erklärt. Am Ende erklären alle einander zum Gegner und ich frage mich als Wähler, wie soll bei solcher Gegnerschaft etwas Gutes für den Staat herauskommen. Einer kann doch nur den Schlüssel der Weisen haben. Oder sollten sie alle Recht haben?
Was die Parteien wirklich wollen und was sie wirklich können, dass erfahre ich nicht. Jeder will mein Wohl auf eine andere Weise erreichen und das verwirrt mich natürlich. Jeder behauptet von sich den Schlüssel der Weisheit in der Tasche zu haben. Wenn einer irrt, dann sind es auf jeden Fall die anderen. Und wenn dann Wahl gewesen ist, zählen nur noch die Mehrheiten und am Ende sind diejenigen, die die" einzige Wahrheit" vertreten gezwungen sich mit denen zusammenzutun die sie selbst vorher als inkompetent bezeichnet haben. So vereinigt sich die Weisheit mit Dummheit und das Ergebnis ist Mittelmäßigkeit. Das ist wahrscheinlich die einzige Regierungsform die wir verdienen: Mittelmäßigkeit.
Eine Regierung deren Kräfte gebunden sind durch Mittelmäßigkeit. Wo bleibt der Politiker, der von seinen Zielen, die Richtigkeit seiner Unternehmungen so sehr überzeugt ist, dass er es wagt zu versagen?
Davor schützt nur eines: Mittelmäßigkeit. Da hat man die größte Garantie wieder gewählt zu werden.
Als ob es nur darauf ankommt gewählt zu werden?

Mittwoch, 5. August 2009

und nun ich

Vor einiger Zeit las ich im Buch "Wer bin ich" von Richard David Precht einige philosophische Betrachtungen über den Begriff ICH. Bei aller Liebe zur Philosophie finde ich solche Analysen sehr akademisch. Es reizte mich aber, auch meinen "Senf" dazu zu geben:


Und jetzt ich:

Da streiten sich die Psychologen und die Philosophen die Mediziner über den Begriff des "ICH".
ICH frage mich, geht es hier um Rechthaberei, um Wissenschaft oder um die absolute Wahrheit. Warum müssen wir eigentlich in unserem ständigen Streben nach Tiefsinnigkeit solche Betrachtungen anstellen?
Es kann doch keine Zweifel daran geben, wenn jemand sagt: Hier bin ICH, dass wir dann wissen, was er damit sagen will. Er, die Person X. deren Gesicht identisch ist mit dem, was auf dem Dokument seines Ausweises abgelichtet ist, den wir kennen oder nicht, erscheint vor uns, wir machen uns ein Bild von ihm, sein Aussehen bleibt in unserem Gedächtnis, wir erinnern uns an seinen Körper an seine Größe, an seiner Haltung an die Art wie er geht, an seine Stimme, seine Eigenheiten und wenn wir ihn wieder einmal sehen, dann sagen wir; da ist er. Er, der sich vorgestellt hat mit dem Satz hier bin ICH.
Wir wissen jetzt um seine Identität. Aber das ist natürlich nur das äußere seiner ICH-Form. Es ist sozusagen der Buchumschlag, der einem Buch zugeordnet ist und der daher natürlich immer das gleiche Aussehen hat. Wenn wir es sehen, wissen wir genau, das ist das Buch so und so. Nun hat aber ein Buch den großen Vorteil, wir können es aufschlagen und in ihm lesen und erfahren von seinem Inhalt. Die Person aber, die sich bei mir vorgestellt hat mit dem Satz das bin ICH, hier bin ICH entscheidet selbst ob sie mich in ihrem Buch lesen lässt oder nicht. Sie kann auch ihren Text ständig ändern und sich mir ständig anders darstellen, das heißt also, es ist nicht so einfach die Person am Inhalt wieder zuerkennen, das heißt, dass es mit dem herstellen der Identität nicht so einfach ist. Ganz besonders aber, wenn die Person sich völlig anders kleidet, sich eine andere Frisur zulegt oder sich sogar einer Gesichtsoperation unterzieht. Wenn sie dann noch ihre Stimme verstellt und plötzlich völlig andere Überzeugungen und Meinungen von sich gibt, werden wir natürlich Schwierigkeiten haben hier das alte ICH zu erkennen, dass sich uns einmal vorgestellt hat. Also, haben die Philosophen recht, wenn sie feststellen, dass wir Schwierigkeiten haben mit dem Begriff des ICH?
ICH meine, wir sind in diesem Punkt ein ganzes Stück vorangekommen; denn wenn das Wesen, das sich uns einst mit dem Satz hier bin ICH vorgestellt hat sofort das Blut abgenommen bekommt, wären wir in der Lage seinen genetischen Code zu dokumentieren und damit könnten wir dann jederzeit das alte ICH wieder erkennen.
Soweit meine Betrachtung über eine Person außerhalb meines Körpers.
Wie aber sieht es um mein eigenes ICH aus? ICH denke, dass sich das leicht klären lässt, natürlich bis auf eine Ausnahmesituation. Davon später. ICH erkenne mich ständig selbst durch mein Bewusstsein. Wenn ICH morgens aufwachen, weiß ICH, wer ICH bin. ICH weiß genau dass ich derselbe Mensch bin, der am Morgen zuvor auch aufgewacht ist. Und am Tage zuvor, und den Tag davor usw. Wenn ICH mich jeden Morgen im Spiegel betrachte, erkenne ICH sofort, das ICH dort das ICH von gestern sehe , und von vorgestern usw. usw. ICH kann mich an meine Vergangenheit mehr oder weniger erinnern und kann Tatsache und Ereignisse zu ordnen, die so insgesamt nur ICH erlebt haben kann. Bis zu dem Zeitpunkt an dem ICH durch irgendeinen unglücklichen Zufall mein Gedächtnis verloren habe; aber ICH bin dann immer noch ICH, auch wenn ICH es nicht weiß, mein genetischer Code ist derselbe geblieben. Das ICH ist unzertrennlich, es besteht aus Körper und Geist, das heißt dass ICH spielt sich nicht nur in unserem Gehirn ab sondern da das Gehirn vom Körper versorgt wird, ist das ICH ein ganzes Unzertrennliches.
Soweit, so gut, jetzt ist mir nur noch ein Begriff im Wege, wo lass ich die Seele? Sie ist irgendwo im ICH versteckt! Ich denke mir, man hat sie aus dem ICH herausgelöst und das ist nach meiner Meinung nicht richtig; die Seele ist Körper und Geist an sich, sie ist eigentlich nichts anderes als ein anderer Ausdruck für ICH. Wenn ich sterbe, gibt es kein ICH mehr und somit auch keine Seele. Die Elemente meines Körpers lösen sich auf und werden eins mit dem Universum. Da ist dann auch meine Seele!!