Montag, 26. April 2010

Das Leben ist schön??

Sklaventum


Wie bitter ist das Sklaventum
Man dient stets einem Herrn
Nur Dir, o Eros, dienen wir
als Sklaven allzu gern

Was es auch sei
Das uns in Deinem Dienst bedroht
Wir finden alles halb so schlimm
und trotzen jeder Not
Und doch......
Was für ein Leben wäre das
Befreit von deiner Sklaverei?
Wir könnten wieder Menschen sein
Wir wär'n ein bisschen frei!

Doch ob wir dann zufrieden wär`n ?
Ich glaub` wir beteten dann bald
O, Eros komm und puste mal
In mir ist es so kalt

© Fritz Fröhlich

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Eine gute Freundin schickte mir diesen Spruch:

Das Leben ist nicht so, das Leben ist ganz anders. (Tucholsky)
Wenn es also anders ist, ist es dann wenigstens
schön?
Jedenfalls sehr häufig, also manchmal schon, obwohl, so richtig schön? Ich weiß nicht. Irgendwie kommt es drauf an, wie man das sieht. Je mehr ich darüber nachdenke, weiß ich eigentlich nicht so genau, was schön ist an diesem Leben.
Es ist furchtbar, je eingehender ich eine Idee ergründen will, umso mehr zerrinnt sie mir zwischen den Fingern. Das, von dem ich früher geglaubt habe, es sei alles so eindeutig und klar, verliert an Kontur. Ich meine, was ist denn eigentlich schön? Normalerweise verwenden wir diesen Begriff für irgendwelche Gegenstände. Es gibt schöne Bilder, es gibt schöne Möbel, es gibt schöne Vasen und sogar schöne Frauen und natürlich auch Männer. Letzten Endes bestimmt jeder selbst, was schön ist. Also bevor ich mich jetzt hier wieder verzettel; es gibt wirklich Augenblicke, in denen ich geglaubt habe, das Leben ist schön. Aber dieser Begriff "schön" für das Leben ist ja eigentlich ein Sammelbegriff für; ich bin zufrieden, ich bin einverstanden, ich fühle mich wohl, ich empfinde Freude in mir, ich bin mit allem im Einklang.
Aber auch diese Schönheit ist grundsätzlich vergänglich, der Zeit unterworfen. So gibt es nur selten im Leben Zeiten, die permanent schön sind. Und letzten Endes schon gar nicht für jedermann.
Er liebt die Berge, sie liebt das Meer. Er findet die Alpen schön, sie findet alles so erdrückend, so hoch, beklemmend, beengend. Dagegen die unendliche Weite des Meeres, der flache Horizont, der glitzernde Sand in der Sonne, die leichte Brise, die Möwen, die befreiende Weite. Na ja, der Volksmund weiß es schon lange: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.
Es soll ja Menschen geben, die haben alles was sie brauchen und sind nicht der Meinung, dass das Leben schön ist. Daneben soll es Leute geben, die nichts haben und die finden, das das Leben schön ist. Sie preisen die Freiheit, die Unabhängigkeit und die Abenteuerlichkeit ihres Lebens.
Während sich mancher Reiche über die Last des Vermögens, die damit verbundenen Verpflichtungen, das Gebunden sein und die ständige Sorge um den Erhalt kümmern muss, hat er nichts zu befürchten außer, das Finanzamt.
Irgendwie drängt sich die Frage auf, wie hätten sie's denn gern? Keine Geldsorgen, keine Neider, ein unauffälliges, ungestörtes Leben in einer schönen Umgebung, möglichst allein? Allein schon, aber bitte mit einem liebenswerten Man oder einer schönen Frau, das sollte dann doch wohl schon sein. Natürlich dann auch ein super harmonisches Leben. Keine Eifersüchteleien, keine Streitereien, nur Honeymoon, nur Sonnenschein und Liebe. Keine Bedrohung, keine Krankheiten, keine Sorgen um die Kinder? Nun ja das ist sicher wohl nicht zu viel verlangt, dass sind alles ganz bescheidene Wünsche. Ja, vielleicht könnte ein schönes Leben so aussehen. Schön wär's!!
Allerdings kann man das Leben auch schön finden, ohne einen Partner.
Sicherlich reden wir uns auch manchmal das Leben schön, als eine Art Schutzfassade. Wir wollen nicht von denen, denen es besser geht bemitleidet werden.
Also, ein dauerhaft schönes Leben ist eine Illusion.
Eines aber wird dieses Leben immer sein:
Ein fantastisches Leben, ein Leben voller Staunen, voller Wunder, voller Rätsel, voller Abenteuer, voller Überraschungen.
Und das allein ist schon schön.

Donnerstag, 22. April 2010

Optimist - Pessimist



In meiner Jugend galt ich bei meinen Freunden als Optimist, als hoffnungsloser Optimist, der die Welt verbessern will. Darüber hinaus fanden sie mich noch äußerst naiv. Ich glaubte damals noch fest daran, dass sich das Gute immer durchsetzen würde. Ich war fest davon überzeugt, dass der feste Wille und Beharrlichkeit jede Schwierigkeit überwinden. Jede!
Ganz schön naiv, nicht war?
Ja, ich träumte davon, diese Welt zu verändern, zu verbessern. Ich war so sehr damit beschäftigt, mir zu überlegen, was alles anders sein müsse, was unternommen werden müsse, und wie es unternommen werden müsse, dass ich die augenblicklichen Probleme gering schätzte.
Ich wartete voller Ungeduld auf den Tag, an dem ich die Schule hinter mir lassen würde. Ich wollte endlich handeln. Die Schule hinderte mich nur daran. Reine Zeitverschwendung. Und dann endlich war es soweit. Die Schulzeit war worüber. Ich konnte Aufatmen und das wirkliche Leben beginnen, von dem ich geträumt hatte. Nur, man wird mir verzeihen, ich musste erst einmal verschnaufen, nur einen kurzen Augenblick. Ich habe mich dabei dann doch wohl ein wenig zu lange aufgehalten und wurde plötzlich vom wirklichen Leben überrollt. Ich brauchte Geld. Also wurde erst einmal Geld verdient. Und, um das Maß voll zu machen, kam mir auch noch die Liebe dazwischen. Ich kam ins Trudeln und wusste nicht mehr so recht, wo ansetzen beim Weltverbessern. Wenn ich mir die Ziele meiner Jugend ins Gedächtnis rief, dann spürte ich immer deutlicher, dass alles noch einmal überdacht werden sollte. Präzisiert werden. Der Kern muss herausgeschält werden.
Aber, doch, das Ganze war machbar. Nur im Augenblick hatte ich leider keine Zeit dazu. Ich hatte inzwischen 2 Kinder und die Familie verlangte ihr Recht. Na, dass versteht doch jeder vernünftige Mensch. Und so wurde der Kern meiner Ideen immer kleiner und kleiner.
Ich gestand mir schließlich ein: So wie ich es gewollt hatte war es nicht möglich die Menschen und die Welt zu verändern. In einer Welt, in der der Kampf Mann gegen Mann schon am Arbeitsplatz beginnt, hatte ich keine Chancen.
Bei soviel Egoismus, Neid und Hass hat das Gute einen schweren Stand. Ich wurde Pessimist. Hoffte auf nichts, glaubte an nichts und zweifelte an allem.
Donnerwetter, dachte ich bei mir, was hast du doch für kluge Freunde gehabt. Sie wussten schon in jungen Jahren, wie diese Welt läuft. Während ich noch träumte, waren sie schon erwachsen. Aber da ich gerade meine skeptische Phase hatte, begann ich auch daran zu zweifeln, dass sie schon in jungen Jahren soviel klüger und welterfahrener waren als ich. Waren sie nicht eher altklug, hatten Zweifel und Pessimismus von den Erwachsenen übernommen, nichts, was sie selbst erfahren hatten?
Meine ständigen Zweifel lähmten meine Aktivität. Ich war an nichts mehr interessiert.
Das Leben aber ist Bewegung und Veränderung. Wir müssen den Dingen gegenüber aufgeschlossen sein, die um uns herum geschehen. Pessimismus ist in seiner letzten Konsequenz Selbstmord. Und dazu war ich keineswegs bereit. In mir begann der Optimismus wieder kleine Triebe zu treiben. Diese Welt bestand nun schon seit etlichen tausend Jahre. Naiv zu glauben die Vorfahren hätten nicht ähnliche Krisen durchgemacht. Und doch hatte sich diese Welt weiterentwickelt, langsam, aber stetig, trotz der vielen niederschmetternden Erfahrungen zeichnete sich ein Aufwärtstrend ab, warum sollte ich da abseits stehen und langsam dämmerte es mir;

Vielleicht wächst unsere Wirklichkeit auf dem Nährboden unserer Träume

Mittwoch, 14. April 2010

Verse ( Doch nicht so hoffnungslos!?)

Der Tag, sprach Fritz, ist schon gelungen
ein Vers ist meinem Hirn entsprungen
Woher er kam, kann ich nicht sagen
mit Sicherheit nicht aus dem Magen
Er lag im Hirn lang auf der Lauer
begrenzt durch die Beschränktheitsmauer
es fehlte ihm die Kraft zum Sprung
denn schließlich ist mein Hirn nicht jung
Gesegnet aber sei die Stunde
denn heut entsprang er meinem Munde
Hups, war er draussen, laut und klar
und .....
reimte sich sogar

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Tempora mutantur

Früher, als die Zeit verflog
Geschah das alles analog
Heute, und das ist fatal
Geht das nur noch digital

© F.Fröhlich

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Es ist hoffnungslos!!???


Als ich 71 Jahre alt war lass ich in einer Zeitung eine Notiz über das statistische Alter der deutschen Frauen und Männer und ich erfuhr, dass das Durchschnittsalter des heutigen deutschen Mannes bei 76 Jahren liegt. Ich war damals noch sehr optimistisch und nahm mir vor, das schaffst du auf jeden Fall. Ich hatte also, wohl bemerkt, etwas worauf ich hoffte. Soweit so gut. Ich habe es geschafft. Ich bin 76 und sogar darüber hinaus inzwischen 80 geworden. Ich frage mich heute noch wie ich das gemacht habe. Aber ich habe es geschafft.
Nun ist es aber auch eine Tatsache, dass ich seitdem ein statistisch überlebender Toter bin. Das ist eine unangenehme Feststellung und ich frage mich, worauf soll ich jetzt noch hoffen?
Habe ich damals einen Fehler gemacht? Habe ich meine Hoffnung und meine Erwartung zu niedrig angesetzt? Wäre es nicht klug gewesen meine Erwartungen und Hoffnungen auf 120 zu setzen?
Nun, das kann man jetzt nicht mehr ändern ich kann jetzt nur darauf hoffen, dass das kein Statistiker merkt?
Als ich heute Morgen aufwachte, habe ich mir, sowie ich das jeden Morgen jetzt mache, ersteinmal dazu gratuliert, dass ich noch lebe. Das ist immer eine große Überraschung für mich, denn man weiß ja nie, was über Nacht alles so passiert kann. Als Nächstes kommt dann gleich die Ernüchterung, ich stelle fest; das ist doch alles hoffnungslos..... Nun ja, ich bin wenigstens noch im Spiel?!
Worauf soll ich denn nun hoffen? Auf das Früstück, das jetzt unweigerlich stattfinden wird? Nun das bringt keine große Überraschung. Das ich natürlich wieder einmal vergeblich darauf hoffe, dass der Briefträger endlich die Nachricht bringt, dass ich in der Lotterie ein paar Millionen gewonnen habe, das kannste vergessen. Darauf warte ich nun seit einigen Jahren. Auch das Los der Fernsehlotterie hat bisher noch nichts gebracht. Es ist hoffnungslos.
Auch das Wetter bringt nichts Neues, mal scheint die Sonne, mal stürmt es, mal regnet es, mal schneit es, es ist immer dasselbe, es ist hoffnungslos.
Aber der mir immer noch innewohnende Überlebenstrieb und meine volle Blase zwingen mich zum Aufstehen. Ich mache mich auf in Richtung Bad. Ich bin mir in solchen Augenblicken immer sicher, dass meine Frau mir folgen wird. Sie ist grundsätzlich von etwas verminderter Entschlusskraft und nimmt es immer dankbar hin, dass sie mein Aufstehen zum Anlass ihres Aufstehens nehmen kann. Na ja, nun folgt die übliche Routine, ein bisschen Wasser hier ein bisschen Wasser da, anziehen und dann ab in Richtung Esstisch, auf dem ich neuerdings immer meinen Laptop stehen habe, um, während meine Frau in der Zeitung blättert, mir die neuesten Nachrichten aus dem Internet zu holen. Das dient in erster Linie der Absicherung, so habe ich doch die Bestätigung, dass die Erde sich noch dreht und ich wirklich noch dabei bin.
Aber wie sie ja auch wissen, es ist hoffnungslos, jeden Tag die statistisch fälligen Morde, Erdbeben, Tornados, Terroristen, Zugunglücke, Flugzeug abstürzte und das ewige Politiker " Bla, Bla",
Danach kommt bei mir aber Hoffnung auf. Die stille Hoffnung darauf, dass mir einer meiner Freunde, denen ich eine E-Mail geschickt habe, geantwortet hat. Das ist ein Augenblick, den ich bewusst immer etwas hinauszögere, weil ich mir im tiefsten Inneren einen kleinen Funken Hoffnung bewahrt habe, obwohl ich weiß, dass, seitdem es diese moderne Kommunikationsmöglichkeit gibt, die Antwortmoral erheblich nachgelassen hat.
Ich lese also erst, um mir die Spannung zu erhalten, die ewig langweiligen Politiker Statements und Entscheidungen und die so klugen Äußerungen der Opposition und deren Unbestechlichen Lösungsansätze.
Es ist immer dasselbe, es ist hoffnungslos.
Wenn ich dann meinen morgendlichen Tiefpunkt erreicht habe und kurz vor einer Depression stehe, dann, dann versuche ich in einem heroischen Ansatz von Hoffnung meine eingegangenen E-Mails zu öffnen.
Scheiße, es ist hoffnungslos, wieder keiner geantwortet. Alles nur Werbung. Was denken die sich dabei einem alten Mann von 80 Jahren jede Hoffnung zu nehmen.
Ich blicke auf und meine Frau erkennt in meinen Augen sofort, was los ist: "Wieder keiner geantwortet?"
"Nein, aber ich hoffe du hast gut geschlafen?"
"Ja das habe ich!"
"Da bin ich aber froh"
Meistens sagt sie dann: "Mach dir nichts daraus, es bleibt dir immer noch die Hoffnung auf morgen."
Es ist hoffnungslos, sie ist und bleibt ein Optimist.

Dienstag, 13. April 2010

Lachen kann tödlich sein

David und Goliath !

Eines Tages traf eine Maus auf einen Löwen.
„ Hab ich dich endlich“, fauchte sie und richtete sich hoch auf, indem sie sich auf die Hinterbeine stellte.
„ Heute hat dein Stündlein geschlagen. Sprich dein letztes Gebet, in wenigen Sekunden werde ich dich zerfleischen. Mich dürstet nach deinem Blut!“
Für Sekunden war der Löwe über soviel Dreistigkeit sprachlos, dann aber konnte er nicht mehr an sich halten und lachte, lachte, lachte und hat sich schließlich totgelacht.
„ Schade, seufzte die Maus enttäuscht, ein ehrlicher Kampf wäre mir lieber gewesen.

© F.Fröhlich

Montag, 12. April 2010

Lachen

Die Krankenkassen klagen ständig, das ihnen die Kosten über den Kopf wachsen. Ich muss daraus schließen, dass die Menschen zu häufig krank werden.
Nun sagt man aber: Lachen ist gesund.
Ich glaube ich bin einer interessanten Sache auf der Spur: Lachen ist gesund, denn es trainiert den Herzmuskel. Und... haben wir denn überhaupt noch etwas zu lachen? Ich kann seit einiger Zeit nur noch über meinen eigenen Unsinn lachen. Zum lachen gehört in erster Linie eine grundsätzliche Bereitschaft dazu, ein unbelastet sein vielleicht mit einer Portion Unwissenheit.
Wir aber wissen zu viel, sind viel zu gut informiert. Wir wissen z.B. daß es mit unserer Erde so radikal abwärts geht, daß uns das Lachen im Halse stecken bleibt.
Die lange Liste der täglichen Katastrophen kann bei uns kein Mitgefühl mehr auslösen, es reicht höchstens zu einem theatralischen Entsetzen. Unsere überstrapazierte Seele hat keinen Platz mehr für echten Schmerz.
Weinen können wir schon längst nicht mehr.
100 Tote, 200, 1000 können wir das überhaupt verkraften? Wenn wir nur versuchen würden das damit verbundene Leid oberflächlich zu verarbeiten, würden wir mit Sicherheit in der Nervenheilanstalt landen.
Betroffenheit äußern wir in einem oberflächlichen "Das ist ja furchtbar".
Wir paddeln täglich risikolos im flachen Gewässer unserer Gefühle dahin.
Inzwischen bin ich jedem ernsthaft böse, der mich spontan zum Lachen bringt, denn vielleicht hat gerade eben irgendwo ein Erdbeben stattgefunden oder ein Bus ist einen Abhang heruntergestürzt, oder ein Flugzeug ist zerschellt, ein Familienvater hat seine Familie umgebracht!?
Wie kann man in einem solchen Augenblick lachen oder Witze machen?
Ich muß mich jetzt entschuldigen. In 3 Minuten kommen die nächsten Nachrichten.
....und wenn dann nichts Schlimmes passiert ist, werde ich im Internet nachlesen was die Bundesregierung im Augenblick so plant, vielleicht kann mich das ein wenig erheitern?

Sonntag, 4. April 2010

Dürretag

Meine Gedanken bewegen sich, schwerfällig,
wie trunkene Elefanten
durch die ausgedörrte Savanne
meiner Einfallslosigkeit.
Hin und wieder fällt ein starker Regen
er läßt das Gras hochschießen
und bringt selten gesehenes
in großer Vielfalt zum Vorschein.
Das beflügelt meine Gedanken.
Leicht, wie das Samenkorn einer Pusteblume
schweben sie dann, tänzelnd, über das hohe Gras.
Heute aber ist Dürretag